Loris Prattes begibt sich in die Ardennen-Achterbahn 

Wörtlich zu nehmen ist dies natürlich nicht, denn bei der Ardennen-Achterbahn handelt es nicht wortwörtlich um eine Achterbahn, sondern um eine Motorsport-Rennstrecke in Belgien, den Circuit de Spa-Francorchamp. Die zahlreichen Kurven und die insgesamt 100 Meter Höhendifferenz, die sich im Streckenverlauf zeigen, führen zu derart hohen Fliehkräften, dass jeder Rennfahrer, der sich das erste Mal auf die 7004 m lange Strecke begibt, das Gefühl hat, in einer Achterbahn unterwegs zu sein. So erging es auch Loris Prattes, der sich am vergangenen Wochenende für das erste Training in seinen Rennwagen setzte, um sich zusammen mit seinem Schäppi Tec-Team auf das zweite Saisonrennen in der Serie des Renault Clio Cups Central Europe vom 10.-11. Juni 2017 vorzubereiten.

Der Einstieg in die für ihn neue Serie ist dem Rookie bei der Auftaktveranstaltung in der Motorsport Arena in Oschersleben bereits souverän gelungen: „Bei knapp 40 Fahrern unter die TOP 15 in der Gesamtwertung zu fahren, stimmt mich wirklich zufrieden. Klar gab es die ein oder andere Herausforderung, aber besser machen kann man immer etwas.“ Selbstbewusst und voller Zuversicht stellt sich der Förderpilot des ADAC Pfalz jetzt seiner nächsten Aufgabe – dem Rennen in Spa-Francorchamps. Und hierfür hieß es natürlich erst einmal die Strecke genau kennenzulernen. Die beste Möglichkeit für einen Newcomer ist das Testen am Simulator. „Ich habe mir den Streckenverlauf wirklich gut eingeprägt. Ich bin sooft es ging am Simulator gefahren.“, so Prattes. „Ich wusste ja, dass die Strecke wirklich mächtig ist, dass sie extrem lange Geraden hat und dass es viel Auf und Ab geht, aber die Realität hat mich echt umgehauen!“, berichtet der Youngster absolut überwältigt, als er nach seinem ersten Training aus dem Auto steigt. „Die Fliehkräfte merkst du viel heftiger, als du dir das je vorstellen kannst und auch das bergauf und -ab ist viel stärker zu spüren. Und Eau Rouche ist der absolute Wahnsinn – Nervenkitzel pur! Du siehst nichts, weil es viel höher ist, als du es je vermutest hättest und du krallst dich einfach nur am Lenkrad fest, weil du merkst, dass du das Auto noch stärker im Griff haben musst als normal!“, erzählt er begeistert weiter. Die Strecke zählt zu den absoluten Herausforderungen im Rennkalender des Renault Clio Cups und verlangt von den Fahrern aufgrund der vielen Vollgas-Kurven enorm viel Mut. „Du musst den Bremspunkt absolut exakt treffen, da du aus extrem hoher Geschwindigkeit viel stärker abbremsen musst – in der Busstop-Schikane bremst du z.B. aus 200 km/h auf 60 km/h runter, um dann wieder schnell genug aufs Gas gehen zu können. Die Strecke ist echt der absolute Hammer.“, führt Prattes seine imposanten Eindrücke weiter aus. Als es aber um seine ganz persönliche Zielsetzung für das Rennen auf dieser Ardennen-Achterbahn geht, zeigt sich der Youngster bescheiden und sehr zurückhaltend: „Ich kann im Moment nicht wirklich einschätzen, wo ich stehe. Ich gehe davon aus, dass die Abstände zwischen den Fahrern und Autos deutlich größer sein werden, als beim Auftaktrennen in Oschersleben. Wenn ich mich wieder im Mittelfeld platzieren kann, dann wäre das für mich als Rookie bei meinem ersten Rennen hier in Spa-Francochamps ein voller Erfolg.“

Wenn die Ampeln am nächsten Wochenende für Loris Prattes in seinem 220 PS starken Renault Clio R.S. IV auf grün umschalten, kann das Renngeschehen aus Belgien im Live-Stream, aus der Renault-Sports-Seite heraus, live mitverfolgt werden.