Loris Prattes kann das Auf und Ab im französischen Dijon nicht mehr erwarten

Der nächste weiße Fleck auf seiner Motorsportvita steht für den 16-jährigen Loris Prattes am kommenden Wochenende auf seiner Agenda. Der junge Pfälzer aus Neuhemsbach geht damit in sein drittes Rennen der Saison im Renault Clio Cup Central Europe. Diesmal ist es der Circuit Dijon Prenois im französischen Burgund. 3.801 Meter lang, acht Kurven und viele Vollgaspassagen, gepaart mit vielen Höhenunterschieden von bis zu 30 Metern, werden bei dem Youngster einige Erinnerungen an sein erfolgreiches Wochenende im belgischen Spa-Francorchamps auslösen. Loris Prattes erreichte bereits in seinem zweiten Rennen mit seinem Renault Clio mit der Startnummer drei den Sprung in die Top Five. Dabei galt am Anfang der Saison ein Ausrufezeichen unter den Top-Ten-Plätzen bereits als Erfolg. Doch der Youngster hat den Erfolg generell eingeplant. Bereits vor vielen Jahren im Kartsport und auch im letzten Jahr, seinem ersten im Automobilsport, gab sich der Förderkandidat des ADAC Pfalz mit einem zweiten Platz eher weniger zufrieden.

„Spa-Francorchamps war einfach nur unglaublich. Die Strecke verursachte bei mir ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Sie hat hammermäßig Spaß gemacht und zugleich war es brutal schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten“, erklärte der sympathische Racer. „Hinzu kam, dass ich mit den Besten der Serie mithalten konnte. Eine Platzierung unter den Top Five, damit habe ich nicht gerechnet. Es war einfach sehr emotional für mich. Und das wollte ich am liebsten sofort noch einmal erleben. Doch ich musste mich in Geduld üben, denn die nächste Chance auf ein erfolgreiches Wochenende habe ich ja erst in Dijon. Die letzten zweieinhalb Wochen habe ich intensiv genutzt und mich auf die Eigenheiten der Strecke von Dijon vorbereitet.“ Und da gibt es für den Newcomer einiges zu lernen. Denn auch wenn man beim Betrachten des Streckenlayouts im ersten Moment geneigt ist, dessen Schwierigkeit zu unterschätzen, so wird jedem Fahrer spätestens live vor Ort in seinem Rennwagen klar – das sieht einfacher aus, als es ist. Einige Passagen werden „blind“ gefahren. Der Pilot kommt mit Vollgas an und kann aufgrund der Senken und des Anstiegs den weiteren Verlauf der Strecke nicht sehen. Er muss sich auf sein Können verlassen und allen Mut zusammennehmen. Das gilt insbesondere für die Kurvenkombinationen der „S de sablières“ und der „Virage de la combe“. Aber auch die „Parabolique“ ist eine knifflige Aufgabe für jeden Piloten. Ihr enger Radius mit einer Überhöhung am Kurvenausgang und einem Anstieg der Fahrbahn hat schon manch einen Piloten zum Verzweifeln gebracht.

Für den Pfälzer Schüler heißt es am Donnerstag erst einmal, seine Schulbücher beiseitezulegen, um gemeinsam mit seinem Schweizer Schläppi Race-Tec Team zum Championat de France ins französische Burgenland zu reisen. Freitag bis Sonntag werden dann weitere wichtige Erfahrungen in der jungen Motorsportkarriere auf Loris Prattes warten. „Ich kann es kaum erwarten. Die Zeit zwischen den Rennwochenenden war mir definitiv zu lang. Ich muss unbedingt zurück ins Auto und da weitermachen, wo ich in Spa-Francorchamps aufgehört habe“, so der Racer.